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ASI-Therapie




Häufig findet man bei Krebspatienten ein intaktes Immunsystem, ausgerüstet
mit den Spezialkommandos, die darauf spezialisiert sind Fremdzellen als Eindringlinge zu erkennen und zu eliminieren. Um das Immunsystem zu täuschen versuchen Krebszellen oft, sich durch ausgeklügelte Verschleierungskünste zu tarnen und den gesunden Körperzellen anzupassen.
Durch  diese Strategie werden sie von den Abwehrzellen nicht als fremd erkannt
und können oft unbemerkt zu einem Tumor heranwachsen.
Auch viele Rückfälle sind so zu erklären. Ist das Immunsystem zusätzlich unterdrückt
kommt es,  wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, eher zu Rückfällen.


Hier setzt die ASI-Therapie bzw. Tumorimpfung ein. Sie soll den körpereigenen
Abwehrsystemen wesentliche Erkennungssignale einer Krebszelle  präsentieren
und sie so  trainieren, dass sie die Krebszellen als fremd erkennen. 
Dies setzt voraus, dass Tumorgewebe während der Operation aserviert wird um
daraus in Speziallaboren einen Tumor herzustellen.
Entsprechende Vorkehrungen sind deshalb vor der Operation zu treffen.
Ist nach einer Operation das Tumorgewebe zur histologischen Aufarbeitung beim
Pathologen, wird es dort in Formalin fixiert .Damit ist es für die ASI - Therapie
nicht mehr verwendbar.
Deshalb ist es wichtig, dass jeder Patient bei dem die Diagnose Krebs gestellt wird
und eine Krebsoperation möglich ist, genügend Zeit bekommt, um sich über
verschiedene Therapiemöglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls eine
zweite oder dritte Meinung einzuholen.
Wissen wir doch, dass z.B. bei Dickdarmkrebs im Stadium II und III die Rückfallhäufigkeit durch die Tumorimpfung um mehr als 50 % gesenkt  wird.

Wie läuft die Herstellung der Tumorvaccine und die anschließende Impfung ab?

Während der Operation muß natives d.h. unverändertes Gewebe für die Tumorimpfung gewonnen werden. Je nach Labor wird hierfür entweder direkt das Tumorgewebe als Frischgewebe in ein Labor geschickt oder eingefroren versandt.
Die zwei häufigsten Herstellungsverfahren  möchte ich hier kurz darstellen:
1. Bei dem sogenannten Polymerisationsverfahren nach Avrameas/Pasteurinstitut
Paris sowie Tallberg Helsinki wird das Tumorgwebe eingefroren, zerkleinert und durch Zusätze  die wesentlichen Erkennungsmerkmale der Oberflächenstrukturen der Krebszellen hervorgehoben.
Nach Abschluß der  Primärbehandlung und Kontrolle des Immunsystems auf Funktionsfähigkeit wird die Tumorvaccine subkutan zunächst im Abstand von 4 Wochen, später im Abstand bis zu einem halben Jahr injiziert.
Bei dem Verfahren nach Schirrmacher, wird das nicht eingefrorene Tumormaterial
zerkleinert und durch Bestrahlung inaktiviert. Anschließend erfolgt die Zugabe von
New Castle Desease Viren, einen für den Menschen nicht krankmachenden Virus.
Diese Viren sollen die Erkennungsmerkmale fremd verstäken. Der Impfstoff wird dann mit Immunstimulatoren wie Botenstoffe angereichert und nach Abschluß der Primärbehandlung über einen längeren Zeitraum im Abstand von 4 Wochen gespritzt.
Wichtig ist, dass das Abwehrsystem des Krebspatienten vor Beginn der Tumorimpfung aktiv ist oder durch verschiedene Therapiemöglichkeiten wie z.B. Thymusextrakte neu aktiviert wird. Geprüft wird dies durch entsprechende Laboruntersuchungen.
Im Prinzip kann die Tumorimpfung bei allen soliden Tumoren angewendet werden.
Wenn auch von Tallberg Tumorrückbildungen bei metastasierten Ovarial, Nierenkrebs und Melanom beobachtet wurde, dient die Tumorimpfung primär zur Verhinderung neuer Metastasen.
Auf dem deutschen Krebskongreß in Berlin 2010 wurde betont, dass, wenn Impfungen aus Tumorgewebe, die Bildung von Metastasen verhindern könnten, die Überlebensraten bei verschiedenen Krebsarten deutlich verbessert würden.


3 Studien zum Dickdarmkrebs belegen die Reduzierung der Rückfallhäufigkeit
beim Dickdarmkrebs um weit mehr als 50 %.
(ev. die 3 Studien einfügen.)
Auch bei operablen Leber-und Lungenmetastasen bei Dickdarmkrebs als Primärtumor kann die Rückfallhäufigkeit durch ASI-Therapie deutlich gesenkt werden.

Schirrmacher konnte in einer 10 jährigen Studie die Rückfallhäufigkeit operabler
Lebertumoren bei Dickdarmkrebs als Primärtumor um 50 % senken.
(Ev. Eigenpublikation Leber - und Lungenmetastasen)
Auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2009
wurde betont, dass in Zukunft Immuntherapien die Therapie von Krebserkrankungen
am stärksten beeinflussen werden (Prof. Schilsky, Chicago).
Bild aus Deutschem Ärzteblatt

Dort konnte eine sog. prospektierte randomisierte Phase -III-Untersuchung vorgestellt werden, in der Patienten mit fortgeschrittenem Hautkrebs durch eine aktive tumorspezifische Impfung länger lebten.
Prof. Wölfel sagt dazu im Deutschen Ärzteblatt, Jahrgang 106, Heft 48, 2009,
S. 2407 "Nachdem wir wissen, dass das Immunsystem die meisten Tumorantigene
erkennen kann, besteht die wissenschaftliche Herausforderung darin, die Mechanismen von Tumoren zu überwinden, mit denen diese der Immunabwehr entkommen", und zwar um so fortgeschrittener eine Krebserkrankung ist um so mehr Fluchtwege hat der Tumor bereits ausgebildet Die ASI-Therapie oder Tumorimpfung hat in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass sie wirksam Rückfälle verhindern kann. Zukünftige Studien und weitere Verbesserungen, den Tumor kenntlich zu machen und die spezifischen Abwehrfunktionen zu optimieren,  werden eine Herausforderung für die Zukunft sein.



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